Sehr geehrte Damen und Herren,

die Corona-Pandemie, bzw. die ergriffenen Maßnahmen haben uns fast drei Jahre umklammert, viele Freiheiten eingeschränkt und die Gesellschaft tief gespalten.

Wie konnte es geschehen, dass Standards und Wissen zu Pandemien nicht beachtet wurden, dass Schulen lange geschlossen wurden, dass Menschen in Pflegeeinrichtungen wegen der Besuchsverbote alleine gelassen wurden und alleine sterben muss-ten, dass das gesamte gesellschaftliche Leben heruntergefahren wurde, dass – obwohl klar war, dass die Impfung nicht vor Infektionen und Übertragungen schützt - eine einrichtungsbezogene Impfpflicht eingeführt wurde, dass Nicht-Geimpfte und alle, die Maßnahmen auch nur in Frage stellten, ausgegrenzt wurden?

Auch wenn viele Menschen an diese schwere Zeit nicht mehr erinnert werden sondern nur noch nach vorn blicken wollen, ist die Frage dennoch wichtig: Warum sind wir so miteinander umgegangen?

Stefan Vogt bietet als einen Erklärungsansatz das Konzept des toxischen Narrativs. Dieses hatte im Frühjahr 2020 innerhalb kürzester Zeit alle Bereiche der Gesellschaft erfasst, die Politik, die Medien, das Rechtssystem etc. Einziges Ziel war die Bekämpfung des Virus, was (vermeintlich) bedingungslos maximale Maßnahmen und Freiheitseinschränkun-gen erforderte – ohne Beachtung der Verhältnismä-ßigkeit und unter Inkaufnahme der Ausgrenzung und Verächtlichmachung von Menschen, die Zweifel äußerten.

Die zentrale Frage muss lauten: wie kann verhindert werden, dass die Gesellschaft sich wieder in einem ähnlichen toxischen Narrativ verfängt?